Recruiting Trends 2020 – Das geheime Wissen von Personalern
Welche Trends sind im Recruiting 2020 sichtbar?
Laut einer aktuellen Studie, in der 5.000 Personalverantwortliche weltweit befragt wurden, gibt es drei Trends:
1. Soft Skills
2. Flexibles Arbeiten
3. Gehaltstransparenz
Trend 1: Soft Skills
Früher sprachen Personaler fast ausschließlich über die harten Fakten, hard skills oder Lebenslaufstationen. Ausschlaggebend bei einer Bewerbung waren also Urkunden und Zertifikate von Schulabschlüssen und Diplomen, welche hübsch eingerahmt vielfach in unseren Wohnungen an der Wand hängen und auf die wir stolz sind.
Heute gewinnen Soft Skills immer mehr die Oberhand beim Auswahlverfahren im Einstellungsprozess.
Was sind Soft Skills?
Darunter werden alle persönlichen Kompetenzen, wie z. B. Selbstvertrauen, Selbstdisziplin und Selbstreflexion vereint. Teamfähig, empathisch und verlässlich zu sein, zählt zu den sozialen Kompetenzen. Unter den methodischen Kompetenzen werden z. B. Zeitmanagement, Präsentationstechniken und die Fähigkeit, Arbeitsinhalte zu strukturieren, zusammengefasst.
Was haben Personaler Geheimes offenbart?
92 % geben an, dass Soft Skills genauso wichtig sind wie Hard Skills,
59 % haben keinen definierten Prozess zur Messung von Soft Skills,
57 % halten Soft Skills für schwierig zu bewerten.
Was heißt das zwischen den Zeilen? Soft Skills sind wichtig, nur fehlen zu 59 Prozent Methoden, Werkzeuge bzw. Prozesse, diese festzustellen bzw. zu entwickeln. Wer kann helfen?
Trend 2: Flexibles Arbeiten
Was bedeutet flexibles Arbeiten?
Flexibel zu arbeiten, sich seine private und berufliche Zeit nach seinem Tagesrhythmus und seiner inneren Uhr einteilen zu können, liegt voll im Trend. Wer kennt das nicht? Das Kind muss in den Kindergarten gebracht werden, die Nanny ist krank, der Hund hat Durchfall, die Omi muss dringend zu einem Arzttermin oder Sie sind einfach müde, weil Sie schlecht geschlafen haben. In solchen Situationen ist es gut, wenn Sie Ihre Arbeitszeit flexibel anpassen können.
Was haben Personaler zu diesem Thema Spannendes offenbart?
77 % stellen eine bessere Work Life Balance fest,
54 % geben an, dass die Verbundenheit zum Unternehmen mit flexiblen Arbeitszeiten steigt,
51 % sehen, dass sich flexibles Arbeiten positiv auf neue Bewerber auswirkt,
42 % benennen eine erhöhte Produktivität,
38 % erfassen einen vergrößerten Talentpool.
Trend 3: Gehaltstransparenz
Gut ein Viertel der untersuchten Unternehmen informieren Mitarbeiter und Bewerber schon jetzt über Gehaltsspannen, ein gutes Fünftel sieht es zumindest als wahrscheinlich an, dass sie in den kommenden fünf Jahren damit beginnen werden.
In Norwegen gehört Gehaltstransparenz seit 2009 zum Alltag. Dort können Sie das Jahreseinkommen und Vermögen eines jeden Steuerzahlers einsehen, weil es veröffentlicht wird. Angefangen von Ihrem Chef, Ihrem Nachbarn, den Politikern und Unternehmern bis hin zu Ihrem möglichen Partner bzw. Lebenspartner eröffnen sich hier mit einem Mausklick soziale Unterschiede – transparent und ehrlich.
Jede Medaille hat zwei Seiten. Angenommen wir hätten volle Gehaltstransparenz in Deutschland, dann würden Flunkereien über dein Einkommen beim Jobwechsel nicht mehr funktionieren. Der neue Arbeitgeber hätte dies schon längst geprüft, bevor Sie ihn persönlich kennenlernen. Wie groß ist dann Ihr Verhandlungsspielraum?